Lucia Sommerer ist eine binationale (deutsch-amerikanische) Rechtswissenschaftlerin. Mit ihrer Forschung agiert sie an der Schnittstelle von Strafrecht, Kriminologie, Zukunftstechnologien und Wirtschaftskriminalität. Sie hat Jura in München, Göttingen, Oxford und Yale studiert.
Derzeit forscht sie zu Organisierter Wirtschaftskriminalität im Zusammenhang mit Offshore-Finanzplätzen und Kryptowährungen.
Gemeinsam mit Informatiker*innen des Fraunhofer-Instituts entwickelt sie zudem eine Geldwäschedetektions-KI (BMBF-gefördertes MaLeFiz Projekt).
Ihre Doktorarbeit an der Universität Göttingen zum Thema „Personenbezogenes Predictive Policing“ (Doktormutter: Prof. Dr. Katrin Höffler) wurde mit dem 1. Platz des Deutschen Studienpreises der Körber-Stiftung und dem Wissenschaftspreis der Deutschen Gesellschaft für Recht und Informatik und dem Nachwuchspreis der Kriminologischen Gesellschaft ausgezeichnet. 2022 erschien eine englische Übersetzung. In der Dissertation erarbeitete sie Mindeststandards für den Einsatz prädiktiver Technologien in der Kriminalitätskontrolle. Zudem beleuchtete sie diese neuen technologischen Entwicklungen kriminologisch, soziologisch und rechtstheoretisch kritisch unter dem Gesichtspunkt einer drohenden „selbstauferlegten algorithmischen Gedankenlosigkeit” von Strafrechtssystem und Gefahrenabwehr (Begriffsbildung in Anlehnung an Hannah Arendt).
Seit 2021 ist sie Mitglied des interdisziplinären "KollektivimFenster", das Theaterprojekte zwischen Kunst und Wissenschaft entwickelt. Gemeinsam mit Dr. Daria Bayer leitet sie die Beyond-Law-Salonreihe in Berlin, in der Themen zwischen Recht und Kunst entdeckt, erdacht und performt werden.