Dr. Kathleen Stoof-Leichsenring

Biologin Alfred-Wegener-Institut (AWI) Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung

Dr. Kathleen Stoof-Leichsenring

Biologin, Alfred-Wegener-Institut (AWI) Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung

Kathleen Stoof-Leichsenring ist Biologin und als Seniorwissenschaftlerin am Alfred-Wegener-Institut (AWI) Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung tätig. Seit 2017 leitet sie die Arbeitsgruppe „Biodiversität in hohen Breiten“ sowie die Paläogenetik-Labore in der AWI-Sektion „Polare terrestrische Umweltsysteme“ am Standort Potsdam, unter der Leitung von Prof. Dr. Ulrike Herzschuh.

Sie wurde 1980 geboren und studierte Biologie an der Universität Potsdam, wo sie 2011 im Rahmen eines Stipendiums des DFG-Graduiertenkollegs promovierte. In ihrer Doktorarbeit mit dem Titel „Genetische Analyse von Kieselalgen und Rädertieren in tropischen See-Sedimenten Kenias“ verband sie biologische Untersuchungen an DNA-Resten in geologischen Proben wie Seesedimenten. Diese interdisziplinäre Forschung bildete die Grundlage für ihre spätere Anstellung am AWI, wo sie sich auf Langzeitveränderungen von Ökosystemen in polaren Regionen spezialisierte.

Ihre Untersuchungen zur Zusammensetzung von Kieselalgen und Pflanzen haben wichtige Erkenntnisse über Migrations- und Aussterbeereignisse in arktischen Landökosystemen während des letzten Glazials vor etwa 24.000 Jahren bis in die heutige Warmphase (Holozän) geliefert. Am AWI in Potsdam führte sie moderne Methoden der sedimentären alten DNA-Analytik und Bioinformatik ein, darunter Metabarcoding, Metagenomik und Hybridisierungscapture. Besonders metagenomische Ansätze ermöglichen die Analyse kompletter Ökosysteme und beantworten wichtige Forschungsfragen über Migration, Interaktion und Funktionalität von Flora und Fauna in der Arktis auf langen Zeitskalen sowie deren potenzielle Veränderungen im Kontext zukünftiger Umwelt- und Klimaveränderungen.

Neben der Erforschung von Langzeittrends in Landökosystemen zählen auch Untersuchungen mariner Lebensräume und die Auswirkungen der Wechselwirkungen zwischen Land und Ozean auf den globalen Kohlenstoffkreislauf zu ihrem aktuellen Forschungsschwerpunkt.

Kathleen Stoof-Leichsenring leitete zudem mehrere Expeditionen zur Sedimentkernentnahme in der terrestrischen Arktis (Russland, Alaska) und richtete kürzlich, im Jahr 2023, mit Unterstützung ihrer Arbeitsgruppe die erste internationale „Sediment-DNA“-Konferenz in Potsdam aus, bei der über 125 internationale Wissenschaftler aus diesem Fachgebiet zusammenkamen.

 

Programm

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Hunt for the Oldest DNA

Eröffnungsfilm
Nominierung Science & Media Awards 24

Dokumentarfilm / Niobe Thompson / Kanada, USA / 2024 / 82 min / OmdU

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Hunt for the Oldest DNA

Eröffnungsfilm
Nominierung Science & Media Awards 24

Dokumentarfilm / Niobe Thompson / Kanada, USA / 2024 / 82 min / OmdU