Demetra Rakosy ist Ökologin und arbeitet als Postdoc am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) und am Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) in Leipzig.
Sie absolvierte einen Master an der „Babeş-Bolyai“ Universität in Cluj (Rumänien) im Bereich Systemische Ökologie und Umweltschutz und einen Master an der Universität Wien (Österreich) im Fachbereich Evolutionsbiologie. Ihre Dissertation schrieb sie ebenfalls an der Universität Wien.
Im Rahmen ihrer Doktorarbeit beschäftigte sie sich mit Bestäubungsstrategien von trügerischen Orchideenarten. Diese locken Bestäuber an, ohne irgendeine Art von Belohnung zu bieten. Stattdessen imitieren sie andere „belohnende“ Blütenpflanzen oder weibliche Insekten. Zudem erforschte sie, wie die durch Bestäuber vermittelte Selektion die Entwicklung unterschiedlicher Blütenmerkmalen wie Duft, Farbe und Form bei täuschenden Orchideen geprägt hat. Auch aktuell arbeitet sie an entsprechenden Projekten, die die Evolution von Blütenmerkmalen bei anderen trügerischen Orchideen untersuchen.
Allgemein konzentriert sich Demetra Rakosy mit ihrer Forschung auf Pflanzen-Bestäuber-Netzwerke. Das heißt, sie widmet sich den vielfältigen und komplexen Beziehungen zwischen Pflanzen und ihren Bestäubern – wie Bienen, Schmetterlinge und die allgemein zu wenig geschätzten Fliegen. Ihre Untersuchungsgebiete liegen in bisher wenig erforschten Teilen Europas, vornehmlich in Rumänien, Polen und der Tschechischen Republik. Diese Gebiete beherbergen noch immer einige der artenreichsten natürlichen und naturnahen Lebensräume Europas. Jedoch werden diese zusehends von Landnutzungsintensivierung bedroht. Mit ihrer Forschung strebt sie danach zu verstehen, wie Pflanzen-Bestäuber-Netzwerke in natürlichen Lebensräumen zustande kommen und wie sie sich durch den Einfluss anthropogener Faktoren verändern. Was sind die Folgen, wenn sich Beziehungen zwischen Pflanzen und ihren Bestäubern wandeln? Sie ist der Hoffnung, dass die Antworten auf diese Fragen dazu beitragen, die Beziehungen zwischen Pflanzen und ihren Bestäubern zu erhalten und verlorene Beziehungen wiederherzustellen.